Heile Welt dank Tauben?

Da war einmal eine böse Ehefrau, die ärgerte sich rot und blau; es ist fast nicht zu glauben, nur weil ihr Mann hielt Tauben.

Sie schimpfte tags in einem fort, doch hielt der Mann an seinem Sport. Es wollte ihr nicht gelingen, ihn davon abzubringen.

Da griff, wie es oft üblich ist, die Ehefrau zu arger List ; in ihrem schlimmen Taubenwahn ersann sie einen schlimmen Plan.

Kaum ist zur Arbeit er gegangen, hat schnell sie heimlich eingefangen des Nachbarn böse Katze, die dann mit grimmiger Tatze in ihres Mannes Tauben-haus den Tieren machte den Garaus.

Als er nach arbeitsreichem Tag betrat dann seinen Taubenschlag, hat`s ihn fast umgeschmissen sie war`n tot und zerrissen, die er behütet und gepflegt. Er hat getobt, sich aufgeregt, dann ging er in die Schenke, dass er sein Leid ertränke.

Von Stund`an war er nie daheim, sass nur mit Freunden lang beim Wein. Er gab den Trunk und Spiel sich her, weil er hatt`keine Tauben mehr.

Da ärgert sich die Frau noch heftiger, rot und blau; Denn früher ging er selten aus, als noch bewohnt sein Taubenhaus. Die Reu`plagt sie ob ihrer Tat, die schändlich sie begangen hat.

Am Abend bat sie ihren Mann: «Schaff dir doch wieder Tauben an !» Nun fliegen Tauben ein und aus und Frieden kehrte in das Haus. Einträchtig leben er und sie, erneut in bester Harmonie.

Und die Moral von der Geschichte ?:
"Missgönn‘ dem Mann die Tauben nicht!"

Autor unbekannt

Walter Stettler CH Binningen www.flugtippler.ch                                      

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