Verschiedenes Nistmaterial
Ideales Nistmaterial, grobes Heu.
Im Januar 2013 habe ich schon mal einen Bericht über das Nistmaterial auf dieser Website veröffentlicht. In der Zwischenzeit habe ich mit verschiedenem Nistmaterial Erfahrungen gesammelt. Es waren insgesamt 7 Nistmaterialien
1. Birken Reisig: Ist ein sehr gutes Nistmaterial und wird von den Tauben gut angenommen. Ich habe es nur einmal benützt, da es für mich schwierig war, es zu beschaffen.
2. Tabakstengel: Auch die finden die Tauben angenehm. Sie haben den Vorteil, dass sie durch ihren Geruch das Ungeziefer abhalten sollen. Es ist eine finanzielle Frage ob man sie benützen will.
3.Stroh: Nach meiner Beobachtung sind die Tauben nicht so begeistert vom Stroh. Sehr viel Strohstengel sind flach gedrückt. Ich habe immer den Eindruck, dass die Tauben zum Teil Mühe haben es aufzunehmen. Wenn sie die Möglichkeit haben etwas anderes zu finden, dann lassen sie das Stroh liegen. Es rutscht oft in der Nistschale und die Gefahr besteht, dass die Jungen Grätschbeine bekommen, da sie zu wenig Halt haben .Ich finde, dass es sich nicht gut als Nistmaterial eignet.
4.Luzernen Heu:
Luzernen Heu hat stabile Stängel, da haben die Jungen einen guten Halt.
Nach meiner Meinung ist das ein sehr gutes Nistmaterial. Die Tauben nehmen es gerne für den Nistbau. Die Stängel sind rundlich und stabil. Die Jungen haben guten Halt im Nest. Das Luzernen Heu wird hauptsächlich aus Südfrankreich Importiert. Ich konnte es bei einem Rentier - Züchter beziehen. Die Rentiere fressen nur die Blätter, die Stängel bleiben liegen, schneide sie dann in der Länge von 5 bis 7 cm. ab.
5.Waldkiefer Nadeln. (Pinus sylvestris)
Waldkiefer
Auch die werden gerne von den Tauben angenommen. Nach einem heftigen Gewitter oder Sturm, liegen sie in grossen Mengen unter den Kiefern am Boden, innert kürzester Zeit hat man einen Futtersack mit den Nadeln gefüllt. Die Nadeln habe ich dann immer so im Schlag verteilt.
6. Ziergräser:
Ziergräser
Nach dem Abschneiden wird es ca. ein Monat in einem trockenen Raum gelagert. Anschlissend schneide ich sie immer in ca. 5 bis 7 cm. lange Stängel, die nehmen sie gerne an. Teilweise lassen sie die Blätter liegen.
7. Geschredderte Akten: Das ist natürlich kein richtiges Nistmaterial. Ich gebe es erst so ab dem 10. Bruttag. Bis dann haben die meisten Tauben ihre Nistschale mit Nistmaterial gefüllt. Das ist dann nur zur Beschäftigung.
Kalotte mit Nistmaterial.
Bei diesem Foto ist gut sichtbar. Zuerst gibt es Luzrnen Heu, wenn sie ein richtiges Nest haben gebe ich geschredderte Akten. Die werden dann nur noch am Rande deponiert.
Man trifft auch immer wieder Taubenzüchter an, die die Nistschalen mit Zeitungen einpacken. Nach meiner Meinung ist das für den Züchter angenehm er muss dann die verkoteten Nistschalen nicht mit Wasser reinigen, den Tauben aber nimmt er die Beschäftigung weg. Wenn ich sehe wie die meisten meiner Zuchttauben das Nistmaterial mit Begeisterung in die Zellen tragen, ist das ein Grund ihnen genügend Nistmaterial zur Verfügung zu stellen. Wenn ich neues Nistmaterial im Schlag verteile, kommen sogar ein Teil der brütenden Täubinnen ab den Eier um Nistmaterial zu holen.
Wir sollten nicht vergessen, dass wir Kleintierzüchter also auch Taubenzüchter auf dem Radar der Tieschützer NGOs sind. Die Bilder von eingewickelten Nist-schalen ist ein gefundenes Fressen für die NGOs. Das zeigt ihnen, dass wir die Tauben nicht artgerecht halten. Sie führen ja alles auf das Natürliche zurück. Nistschalen die mit Zeitungen eingewickelt sind, ist natürlich nicht artgerecht. Ich möchte da nur eine Aktion von den NGOs erwähnen. Im 2022 hat «Rassentauben Schweiz» das hundertjährige Jubiläum mit einer grossen Ausstellung gefeiert. Das haben die NGOs zum Anlass genommen, um verschiedene Forderungen zu stellen. Unter anderem, dass die Tauben in den Käfigen eine Sitzmöglichkeit haben. So wurde in jedem Käfig ein Holzklotz hingestellt, der von den Tauben gut angenommen wurde. Ich frage mich, wieso wurde das von den Taubenzüchter nicht selber eingeführt ? Wieso müssen Laien das fordern ?? Sie haben noch andere Forderungen aufgestellt. Die beeindruckendste Forderung von den NGOs war, dass keine Tauben mehr in BRUTMASCHINEN ausgebrütet werden dürfen. Das zeigt klar was für ein Fachwissen diese Menschen haben. Und die schreiben uns Taubenzüchter vor, wie wir die Tauben halten müssen. Für uns Taubenzüchter ist es wichtig, dass die Haltung möglichst artgerecht ist, dass wir den NGOs keinen sachlichen Grund geben unsere Haltung zu kritisieren.
Walter Stettler CH Binningen www.flugtippler.ch