Richtigstellung

Nachfolgend einige Sätze aus den Websiten, der Strassentaubenschützer, die einfach so nicht stimmen!

"Wenn Stadttauben auf dem Boden picken haben sie Hunger, Hunger ist ihr ständiger Begleiter".
Da die Tauben einen Muskelmagen haben benötigen sie kleine Steinchnen um das Futter zu zerkleinern. Und die finden sie nun mal einfach auf dem Boden. Somit müssen sie auf dem Boden picken. Dass der Hunger ihr ständiger Begleiter ist, ist normal für Wildtiere. Wieso laufen die Füchse in der Nacht x Km um den Hunger zu stillen? Wieso laufen Zebras, Karibus, Gnus, Kaiserpinguine teils mehrere 100 Km. zu ihren Futterplätzen ? Bei denen ist der Hunger auch ihr ständiger Begleiter.

"Erhöhte Brutaktivitäten unabhängig v.d. Jahreszeit oder dem Nahrungsangebot".
Das mag für die Tauben gelten die in den Schlägen gefüttert (gemästet) werden, was sollen sie sonst den ganzen Tag machen ? In den 30 Jahren in denen ich die Strassentaubenschläge betreut habe, habe ich das NIE so beobachtet. Die Anzahl der Bruten von den Taubenpaaren hängt ganz von dem Nahrungsangebot und der Jahreszeit ab. Wenn sie im September mit dem Mausern beginnen, geht die Brutaktivität zurück, ab November brüten nur noch einzelne Paare. In den meisten Schlägen war das Brüten bis zum Frühjahr eingeschlafen. Die meisten Gelege gab es immer Ende Juni bis anfangs September. In der Zeit sind die Tage am längsten, und die Tauben haben mehr Zeit um Futter zu suchen, so haben sie gute Chancen Junge gross zu ziehen. Die meisten Paare haben im Jahr 2 bis 3 Bruten. Es gibt einzelne Paare die sind in der Lage im Jahr 6 Gelege zu machen. Solche müssen einen guten Futterplatz haben, sonst schaffen die das kaum. Es gibt ein Naturgesetz "Die Grösse einer Tierpopulation richtet sich immer nach dem Futterangebot". Diesem Gesetz sind auch die Strassentauben unterworfen. Wie mehr gefüttert wird, umso mehr Tauben hat es in einer Stadt. Das beste Beispiel ist Venedig (Markusplatz). Würden die Tauben dort nicht gefüttert hätte es nur einige Tauben. Das ist auch der Grund, dass es in den Städten so viele Strassentauben hat, weil sie viel Futter finden, im Gegensatz zu den Dörfern.

"Eine gerechte Lösung für Mensch und Tier" !
Ja das ist ein sehr schönenr Satz. Ich habe mich bei dem Verfasser erkundigt wie diese Lösung den aussehen soll. Leider habe ich bis heute keine Antwort erhalten. Scheinbar weiss der Schreiber des schönen Satzes, die Lösung auch nicht, schade. Dabei ist die Lösung ganz einfach. Die Tauben sollten nicht mehr gefüttert werden, also ein absolutes Fütterungsverbot. Dafür werden Taubenschläge errichtet auch dort wird nicht gefüttert! Die Bevölkerung sollte mit den Lebensmittel nicht so achtlos umgehen. Die Tauben werden dann vermehrt das Futter ausserhalb der Stadt suchen, dann feldern sie wieder wie sie das schon seit hunderte von Jahren gemacht haben.

"Die Stadttauben müssen gefüttert werden sonst verhungern sie alle" !
Ein solcher Satz gibt einem schon zu denken. Wie ich oben schon erwähnt habe, gibt es die verwilderten Haustauben (Stadttauben) in Europa schon mehrere 100 Jahre und in dieser Zeit haben sie ohne grosse menschliche Hilfe überlebt. Vor ca. 20 Jahren ist die Meinung aufgekommen man müsse ihnen helfen. Übrigens wenn der Satz stimmem würde, dass die Strassentauben ohne unsere Hilfe verhungern würden, dann müssten ja in den Städten wo ein Fütterungsverbot ist, die Tauben schon längst alle verhungert sein. Die Plätze und Strassen müsste dann voller Taubenkadaver sein. Ist es aber nicht !

"Die Stadttauben sind nicht in der Lage auf den Feldern Nahrung zu suchen".
Diese Satz ist so absurd wie die Obrigen auch. Dem Verfasser des Satzes habe ich geschrieben und ihn nach dem Grund gefragt, wieso die Stadttauben nicht feldern können. Auf die Antwort warte ich immer noch. Ich habe oft den Eindruck, dass die Strassentaubenschützer die Tauben nur vom "Google" her kennen. Nach meiner Beobachtung gehen in der Region Basel alle Tage hunderte von Stadttauben auf die Felder um Futter zu suchen. In den Schlägen die ich beträut habe, wurden Tauben mit GPS Sender versehen, so konnte man genau verfolgen wo sich die Tauben aufhielten. Der Heimatschlag der "Sender - Taube" war neben dem Marktplatz (in der Mitte der Stadt). In der ersten Zeit verweilte sie auf dem Marktplatz und den umliegenden Seitenstrassen. Nach einiger Zeit verlies sie den Marktplatz und suchte einen Bauernhof auf, der ca. 5 Km von ihrem Schlag entfernt war (siehe Bild 2 und 1 unten). Als ich den besagten Ort besuchte, staunte ich nicht schlecht. Es hatte sehr viele Tauben aus den Schlägen auch auf den umliegenden Feldern. Da die Tauben aus den Stadtschlägen mit Farbringen beringt waren, konnte ich sie gut erkennen. Übrigens das entspricht auch nicht der Wahrheit, das feldernde Tauben den Bauern das Saatgut auf den Feldern fressen würden. Das ausgesäte Getreide wird einige cm. in den Boden gebracht. Da die Tauben nicht scharren können wie die Hühner sind sie nicht in der Lage das ausgesäte Getreide hervor zu holen. Die Tauben fressen nur den Samen der auf der Oberfläche des Feldes liegt und das ist oft Unkrautsamen.


GPS gibt alle 3 Sec. ein Signal ab, das ist auf dem Bild ein roter Punkt.

Im Bild sieht man deutlich, dass sie zielsicher zum Futterplatz fliegt und zurück, wie eine Brieftaube. Ich gehe davon aus, dass sie auf der unteren Fluglinie nach Hause (Schlag) flog. Sie begann ja auf der Hälfte des Fluges zu segeln (die Punkte bilden einen Strich). Wenn sie Hunger hätte, würde sie wahrscheinlich nicht segeln, dann will sie schnell zum Futter fliegen.

"Tauben sind 80 % des Tages im Schlag".
Nach Angaben der Stadttaubenschützer sind die Tauben 19 Std. im Tag im Schlag, wenn sie dort Futter und Wasser angeboten bekommen. Angeblich werden die Schläge teilweise auch geschlossen, damit die Tauben nicht in die Stadt können, damit sie die Passanten nicht belästigen. Etwas finde ich sehr interessant, aus den Kreisen derer, die Strassentauben am liebsten in den Schlägen festhalten würden, machen den Zoos, Zirkus, und Landwirte etc. den Vorwurf, dass sie die Tiere nicht artgerecht halten. Nun frage ich mich, ist das artgerecht die Strassentauben die als "Wildtauben" leben, in Schläge zu locken und darauf zu achten, dass sie möglichst die Schläge nicht verlassen? Da stellt sich die Frage, sind die Schläge überhaupt Taubengerecht eingerichtet ? Hat es in den Schlägen Tageslicht? Ist für genügend Frischluft gesorgt ? Wie gross ist der Tierbestand ?

"Von wo kommen die vielen Stadttauben her ? "
Auf "You Tube" ist ein Video aufgeschaltet, das diese Frage erklären sollte. Nach dem Text und dem Kommentar im Video, sind der grösste Teil der Strassentauben "gestrandete Brieftauben" die angeblich ihr Heimatschlag nicht mehr gefunden haben. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass jährlich immer wieder einzelne Brieftauben einige Tage in den Stadtschlägen erscheinen und dann wieder verschwinden. Ich erinnere mich an 2 Rassetauben die über längere Zeit in den Schlägen lebten. Die Erste war eine Indische - Pfauentaube, es war ein Täuber er war ca. ein Jahr im Schlag, war aber nie verpaart. Die Zweite war eine Brieftaubentäubinn, die lebte über drei Jahre in einem Schlag. Sie war verpaart mit einem Strassentaubentäuber. In dieser Zeit hatte sie nur einmal 2 Junge grossgezogen. Die Jungen wurden beringt. Eines lag nach ca. 10 Wochen tot im Schlag, es hatte grosse Verletzungen von einem Raubvogel. Das Zweite war fit. Das zeigt, dass die Brieftauben unmöglich für den grossen Taubenbestand in den Städten verantwortlich gemacht werden können. Ich gehe davon aus, dass der Eigentümmer des Videos ein Problem mit den Brieftaubenzüchtern hat, und sie auf diese Weise in der Öffentlichkeit schlecht macht (das Internet eignet sich ja für solche Aktionen sehr gut) ! Der Videomacher beweist es selber, dass das was er behauptet nicht stimmt. Die Tauben wurden beim filmen gefüttert, die Kamera stand wahrscheinlich auf dem Boden, so kann man die Taubenbeine gut sehen. Es waren ca. 100 Taubenbeine zu sehen. Kein einziges Bein trug einen Ring !! Wenn doch der grösste Teil der Strassentauben Brieftauben sein sollten, wie im Video behauptet wird, dann sollten mindestens ¾ der Tauben im Video Ringe tragen, tun sie aber nicht. Man kann Brieftauben und Strassentauben auch am Kopf erkennen. Die Nasenwarze bei Brieftauben ist mehr ausgeprägt als bei Strassentauben und sie haben einen kräftigeren Körperbau. Die Tauben in dem Video haben alle eine kleine Nasenwarze, also sind es reine Strassentauben. Ich finde, wenn man schon jemanden kritisiert, dann sollte man eine gewisse Kenntnis über die Materie haben, die man kritisiert. Noch ein Gratis - Tipp an die Stadttaubenschützer. Alle Brieftauben die an einem Wettflug teilnehmen, haben immer an jedem Bein ein Ring übergezogen, und der Ring bleibt ein Leben lang am Bein.

"Schwache und unterernährte Strassentauben, ziehen die meisten Jungen auf "
Ich habe mir zwei mal überlegt ob ich auf einen so absurden Satz eingehen soll. Interessanter- weise habe ich diesen Satz in mehreren Websiten gelesen. Wahrscheinlich schreibt einer dem anderen ab, ohne genau zu wissen was dieser Satz aussagt. Angeblich ist der Satz für die Strassentaubenschützer so wichtig, dass sie einen Grund haben die Tauben zu füttern, damit sie sich nicht mehr so stark vermehren, da ja angeblich die gut genährten Tauben sich nicht so stark vermehren, wie die unterernährten Strassentauben. Jeder Tierzüchter ob von Säugetieren, Vögeln oder anderen Tieren, kann bestätigen, dass nur gesunde und fitte Muttertiere (Elterntiere) überlebensfähige Junge aufziehen können. Es gibt ein Naturgesetz das heisst "Nur die starken und gesunden Tiere sind für den Fortbestand einer Tierart in der Lage". Das gilt auch für die Strassentauben.

Die oben aufgeführten Sätze sind nur einige, die von den Straßentaubenschützern verbreitet werden, diese Sätze sind einfach auf ihr Konzept abgestimmt. Sie entsprechen nicht der Realität.

Kürzlich sah ich eine Fernsehsendung über die Arbeit eines Tierpahtologen, der hauptsächlich Hunde und Katzen untersucht. Er sagte ein sehr interessanter Satz. "Früher waren die Tiere auf meinem Seziertisch oft ungepflegt und der Nährzustand lies zu wünschen übrig. Heute sind die Tiere meistens gepflegt und der Nährzustand so gut, dass er teils schädlich für die Tiere ist. Die Tiere sind heute oft ein Partnerersatz und das hat teilweise negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere". Ist das vielleicht bei den Strassentauben auch der Fall?

Walter Stettler CH Binningen www.flugtippler.ch                                      

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