Der Wanderfalke Wanderfalke beim fressen eines Brutvogels Kürzlich las ich die Publikation „Vogelwelt in Deutschland 2013“, sie erscheint jährlich von der „Länderarbeitsgemeinschaft staatliche Vogelschutzwarte“ . Aus dieser Publikation geht hervor, dass 34 % der Brutvögel in Deutschland abnehmen (in der Schweiz wird es ähnlich sein). In Deutschland brüten 248 einheimische Vogelarten regelmässig. Die Feldlerche und der Bluthänfling nehme am meisten ab. Das Ziel der EU Vogelschutzrichtlinie ist, dass im Jahr 2020, 50 % mehr Vogelarten in einem guten oder verbesserten Zustand sind als im Jahr 2010. Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich nur auf die Schweiz. Nach Angaben der Vogelwarte in Sempach, ist der Wanderfalkenbestand in der Schweiz zwischen 300 bis 400 Brutpaare (2010). Rechnen wir mal mit 400 Brutpaare, das sind 800 Wanderfalken die verpaart sind, über die unverpaarten Wander-falken gibt es leider keine Zahlen. Das Gewicht der Beutevögel die in einem Jahr von den 400 Wanderfalkenpaare geschlagen werden ist ca. 88`000 Kg. !!! Das sind 880`000 Drosseln. ( zum Vergleich 880 Schafe oder 135 Rinder wiegen ca. 88`000 Kg ). Würde man jetzt noch die Beutevögel die, die Wanderfalken für die Aufzucht der Jungen benötigen dazu zählen und die Habicht und Sperber fressen ja auch noch Vögel. Viele Beutevögeln entkommen den Raubvögeln, sterben dann an ihren Verletzungen. Somit kommt eine schwindelerregende Zahl zum Vorschein. Bei diesen Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass die Brutvögel abnehmen. Wer diese Zahlen nicht glaubt, darf gerne selber nachrechnen. Die Raubvögel gehören in unsere Fauna, ABER der Bestand sollte nicht künstlich gross gehaltenen werden. Das ist das Problem !! Da sind zwei Punkte die zu diesem unnatürlich hohen Raubvogelbestand geführt haben. Erstens: Überall in der Schweiz gibt es die sogenannten Raubvogelstationen, dort werden nicht lebensfähige und verletzte Raubvögel aufgepäppelt und wieder ausgewildert. So was ist in der Natur nicht vorgesehen. Somit ist das kontraproduktiv. Verletzte und nicht lebensfähige Tiere sind in der Natur als Futter für andere Tiere vorgesehen. Das ist hart, aber so ist die Natur. Zweitens: Zur Zeit ist der Trend, dass fast jeder Vogelschutz Verein seinen eigenen Wanderfalkenkasten hat. Überall an hohen Gebäuden Kamine und Masten werden Nistkästen für den Wanderfalken montiert. Wird da nicht eine Faunaverfälschung betrieben? Laut dem Buch „Brutvögel der Schweiz“ brüten die Wanderfalken an Felswänden, und die stehen schon seit Jahrtausenden den Wanderfalken zu Verfügung und es wurden auch nicht weniger, sondern mehr. Immer wieder werden Neue Steinbrüche geschaffen, die dann von den Wanderfalken als Brutplatz genutzt werden. Somit sind die Nistkästen total überflüssig und für dazu, dass das Gleichgewicht zwischen Beutetieren und Jäger massiv gestört wird! Das hat zu folge, dass unnötig viele Brutvögel vernichtet werden. Das makaberste was ich je gesehen habe, war, dass ein Nistkasten für Wanderfalken an einer Felswand ca. 50 m unterhalb einem Wanderfalkenhorst aufgehängt worden ist. Was soll denn das? Nun stellt sich die Frage: Wenn es die oben erwähnten Massnahmen nicht gäbe, wäre der Brutvogelbestand auch so stark rückläufig? Vielleicht sollten die Verantwortlichen ihre Raubvogelpolitik überdenken, bevor sie ihr Klagelied wieder anstimmen. Andernfalls wird die EU Vogelschutzrichtlinie Mühe haben, ihr Ziel für das Jahr 2020 zu erreichen. Böse Zungen behaupten, „weniger Raubvögel mehr brütende Singvögel“?
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