Tippler
Meiner Meinung nach ist der Flugtippler die faszinierendste Taubenrasse, die je gezüchtet wurde. Ruhig im Wesen und auch im Flug verliert er nicht so schnell den Kopf wie manch anderer Hochflieger. Abdrehen kennt man beim Tippler nicht. Gibt es einen Feindesangriff, heißt dies nicht, dass er am folgenden Tag nicht wieder fliegt. Schlechtes Wetter kann ihm kaum etwas anhaben. Selbst bei Regen fliegt er ohne weiteres 10 Stunden, ohne dass er besonders nass würde. Was ich bei meinen Tipplern beobachtet habe: hohe Temperaturen ab 32° C machen ihnen Mühe, und sie landen früher als üblich. Das Nonplusultra bei den Tipplern ist, dass sie selbst ohne großes Training 5 – 7 Stunden freiwillig fliegen. Da sie ja meistens in Sichtweite des Schlages fliegen, könnten sie zu jeder Zeit landen; aber der Tippler ist eben eine echte Flugtaube! Beim 6. Wettflug der DFU am 11.8.07 flogen 3 Junge von mir im Alter von 63/65 Tagen 14,10 Stunden. Solche Resultate beweisen deutlich den Flugwillen, den diese Rasse hat.
Die Herkunft der Tippler liegt wahrscheinlich im indisch/persischen Kulturraum. Aus diesem Raum stammen ja auch noch andere Flugtaubenrassen. Per Schiff kamen sie nach England und wurden dort von Züchtern zur heutigen Leistungstaube "veredelt". Ihr korrekter Name ist ja auch "Englischer Flugtippler". Glücklicherweise gibt es für sie keine Musterbeschreibung (wer Tippler ausstellen möchte, für den gibt es ja den "Schau-Tippler"). Aus diesem Grund können die Flugtippler in Größe und Aussehen variieren, ganz nach der regionalen Herkunft. Sie sind etwas kleiner als Straßentauben und kommen in fast allen Taubenfarben vor, was für die Flugleistung aber keinerlei Bedeutung hat.